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Dance & History online 2024

"Für Freunde und
Freundinnen des Tanzes"

Tanz in Deutschland
1500 - 1900

20. - 21. Januar 2024

eine Online-Tagung auf Zoom

Zum Thema

Zum inzwischen vierten Mal wollen wir uns in unserer Online-Tagung auf Tanzspurensuche begeben. Wieder widmen wir uns dabei dem deutschsprachigen Raum und haben Beiträge über vier Jahrhunderte hinweg gesammelt.

Wir hören von Moriskentänzern am Hof Kaiser Maximilians I. und suchen nach italienischen Tänzerinnen und Tänzern am Dresdner Hof. Wir lassen uns überraschen von einer bisher unbekannten Ballet aus Wolfenbüttel, hören neues von der Frühzeit des Walzers und stürzen uns in den Badebetrieb von Bad Lauchstädt. 

In unseren praxisorientierten Beiträgen erfahren wir mehr über das Port de Bras in den deutschen Barocktanzquellen und studieren einige Walzerformen der Schubertzeit.

Schließlich diskutiert Milo Momm mit uns anhand von Videoausschnitten, inwieweit sich die "Historisch informierte Aufführungspraxis" im Tanz und in der Inszenierung auch mit modernem Regietheater kombinieren läßt.

Abgerundet wird jeder Tag mit einer Diskussionsrunde der jeweiligen Referenten.

Die Beiträge werden mitgeschnitten und sind für registrierte Teilnehmer noch einen Monat auf YouTube abrufbar.

Organisatorisches
    • über Internetplattform Zoom

    • Teilnahme kostenlos,
      Spenden sehr willkommen
      (z.B. 20 - 30 €)
  • Registrierung erforderlich
    begrenzte Teilnehmerzahl
Programmübersicht
     

Samstag, 20. Januar 2024

  16:00   Begrüßung
  16:10   Die Gavotte der Kaiserin - Nostalgie beim Hofball 1894
(Birte Hoffmann-Cabenda)
  17:00   Pantaloni im Elbflorenz
(Angela Rannow)
   17:40   Pause
  18:00   Ein ballet für den Wolfenbütteler Hof
(Carola Finkel)
  18:50   Historisch Informierte Aufführungspraxis versus Regietheater – Eine „Liaison dangereuse“?
(Milo Momm)
  19:40   Zusammenfassung des Tages
  20:00  

Ende

     

Sonntag, 21. Januar 2024

  16:00   Begrüßung
  16:10   Walzen, Walzer, Walzerisch: Eine diskurskritische Spurensuche zwischen Text, Tanz und Tönen
(Hanna Walsdorf)
  17:00   Walzervielfalt im frühen 19. Jahrhundert
(Hannelore Unfried)
  17:40   Pause
  18:00   „…glänzende Assembleen und aufregende Bälle“ – Tanz in den luxuriösen Badeorten des 18. und frühen 19. Jahrhunderts am Beispiel Lauchstädt
(Gabriele Busch-Salmen)
  18:50   Die "Ports de Bras" am Anfang des achtzehnten Jahrhunderts - Deutsche Quellen und Hypothesen für eine Rekonstruktion
(Hubert Hazebroucq)
  19:40   Zusammenfassung des Tages
  20:00   Ende
Ausführliches Programm: Samstag, 20.1.2024

 

Sa, 16:00 - 16:10 Uhr

Begrüßung und Technisches

Begrüßung der Teilnehmer, anschließend erfolgt eine kurze Einführung in das Thema des Tages.

Moderation: Birte Hoffmann-Cabenda, Carola Finkel, Markus Lehner
Technische Leitung: Roy Cabenda

Sa, 16:10 - 16:50 Uhr (Achtung Programmänderung!)

Wegen Erkrankung muss "Moriskentanz in der Frühen Neuzeit" entfallen. Unser Programm statt dessen:

"Die Gavotte der Kaiserin" - Nostalgie beim Hofball 1894

Die Genossenschaft deutscher Tanzlehrer lancierte die "Gavotte der Kaiserin" an den Hof in Berlin, wo sie von 1894 bis zum Ersten Weltkrieg auf keinem Hofball fehlte. Wie kam es dazu, wer waren die Akteure, und wie wurde der Tanz außerhalb des Hofes rezipiert?

Birte Hoffmann-Cabenda, Wedel, Deutschland

Hoffmann Cabenda farbe 1Birte Hoffmann-Cabenda studierte Mathematik, Betriebswirtschaftslehre und Informatik an der Universität Hamburg. 1975 kam sie erstmalig mit historischem Tanz in Berührung und besuchte seither zahllose Kurse und Konferenzen in dem Bereich. 1980 erhielt sie ein „teaching certificate“ der DHDS und begann 1981, selbst zu unterrichten. Daneben erforscht sie das Leben und Werk verschiedener Tanzlehrer aus Norddeutschland im 19. Jahrhundert. Inzwischen blickt sie auf eine langjährige Rekonstruktions-, Vortrags- und Lehrtätigkeit im Bereich Historischer Tanz zurück.

Sa, 17:00 - 17:40 Uhr

Pantaloni im Elbflorenz

Callot Jacques The Two Pantaloons 1616Wie viele Adelssitze im Alten Reich orientierte sich der Dresdner Hof im 17./18. Jahrhundert im Bereich des Tanzes an französischen Vorbildern. Das schloss Vorstellungen von elegantem Verhalten einschließlich galanter Konversation bis zu raffinierter Mode ein. Zudem schätzte man durchaus die eigenen tänzerischen Traditionen und belustigte sich an deutschen, englischen und französischen (Tragico-)Komödien. Die Begeisterung des kursächsischen Hofs für italienische Vorbilder manifestierte sich nicht nur im Dresdner Stadtbild, sondern hinterließ auch deutliche Spuren in der Musik – sowohl in der Oper als auch in geistlichen Werken. Bekannt ist, dass sich italienische Talente als Baumeister, MalerInnen, Arrangeure höfischer Festlichkeiten, Instrumentisten, Kapellmeister und SängerInnen am Dresdner Hof entfalteten. Immerhin gab (und gibt) es inmitten Dresdens ein Italienisches Dörfchen. Aber waren die „Geschäftsbereiche“ tatsächlich so streng geteilt? Sollte „Italien“ nicht auch hinsichtlich des Tanzens, des Theaters, der Bewegung und seiner spektakulären Festkultur die sächsischen Führungseliten nachhaltig fasziniert haben? In diesem Beitrag geht es um Hinweise auf die Auftritte von ItalienerInnen oder als ItalienerInnen, italienische Komödianten eingeschlossen, und die Rezeption des venezianischen Karnevals am Dresdner Hof des 17. und beginnenden 18. Jahrhunderts.

Angela Rannow, Dresden, Deutschland

Nowaczek 1

Studium der Anglistik und Arabistik, Forschungsstudium an der Musikhochschule „Felix Mendelssohn Bartholdy Leipzig“, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Theaterhochschule „Hans Otto“ Leipzig und der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“, PR- und Öffentlichkeitsarbeit sowie dramaturgische Tätigkeit im Tanz, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Palucca Hochschule für Tanz Dresden, tanzwissenschaftliche Lehre und Forschung, Promotion zum Tanz bei fürstlichen und adligen Hochzeiten am Dresdner Hof des 17. Jahrhunderts, Veröffentlichungen und Herausgeberschaft zum Historischen und Modernen Tanz

 

 

Sa, 17:40 - 18:00 Uhr

Pause

Sa, 18:00 - 18:40 Uhr

Ein ballet für den Wolfenbütteler Hof

Wolfenbuettel Schlossportal 2006Von den erhaltenen Choreographien in Feuillet-Notation sind nur wenige explizit für die Bühne geschrieben. Zugleich sind nur wenige deutsche Choreographien in Feuillet-Notation bekannt. Daher war die Freude groß, eine unbekannte Quelle zu finden, die in beide Kategorien gehört. Es handelt sich um ein kleines ballet, das 1726 am Hof von Wolfenbüttel aufgeführt wurde. Auf den ersten Blick scheint es nicht sehr interessant zu sein, aber es erscheint in einem ganz anderen Licht, wenn man sich die Tänzer näher betrachtet.

 Carola Finkel, Dreieich, Deutschland

Iris Michaela Schmidtmann CD aus1Dr. Carola Finkel ist seit März 2023 Leiterin des Deutschen Musikgeschichtlichen Archivs in Kassel. 2017–2023 war sie Wissenschaftliche Mitarbeiterin im DFG-Projekt Online-Verzeichnis der Werke und Quellen Giovanni Pierluigi da Palestrinas an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main. Seit 2009 ist sie dort zudem als Dozentin für Musikwissenschaft tätig. Im August/September 2017 war sie Stipendiatin der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel und im Januar/Februar 2015 Stipendiatin der Casa di Goethe Rom. Sie ist außerdem als Barocktänzerin tätig.

 

 

Sa, 18:50 - 19:30 Uhr

Historisch Informierte Aufführungspraxis versus Regietheater – Eine „Liaison dangereuse“?

IMG 1809 c Lutz Ebhardt Stiftung Schloss Friedenstein aus1Seit etwa 15 Jahren macht HIP – Historical Informed Practice – als historische Spielform vor allem von Opern des Barockzeitalters Furore und setzt sich bewusst vom Regietheater der Gegenwart ab. Auf der einen Seite die akribische Rekonstruktion historischer Spielformen, auf der anderen Seite die moderne, dekonstruktivistische Bilderflut. Aber müssen diese beiden gegensätzlichen Spielweisen wirklich immer Antagonisten sein? Inwieweit können Konzepte des Regietheaters, dort wo sie funktionieren und ein gegenwärtiges Publikum in den Bann ziehen, auch in historischen Inszenierungen eingesetzt werden? Und lässt sich die Historische Bühnengestik, herausgelöst aus einer rein musealen Rekonstruktion, auch ins Regietheater transferieren und für dieses fruchtbar machen? Anhand verschiedenster Inszenierungen zwischen 2011 und 2020 soll diesen Fragen nachgegangen werden.

Milo Momm, Berlin, Deutschland

IMG 1754Portrat aus1Geboren 1977 in Aachen. Seit 2001 tätig als Tänzer, Choreograph und Regisseur für das Musiktheater mit den Schwerpunkten Historischer Tanz und Bühnengestik. 2014/16 Regieassistent und Abendspielleiter am Theater Heidelberg, 2016/18 am Nationaltheater Mannheim. Darüber hinaus diverse Gastassistenzen u.a. am Staatstheater Mainz, der Oper Frankfurt und der Semperoper Dresden. 2010 – 2020 Dozent für Historische Bühnengestik an der Musikhochschule „Hanns Eisler“ Berlin. Seit 2011 diverse Musiktheater-Inszenierungen im In- und Ausland; u.a. in Tel Aviv, Münster, Damtschach/Österreich, Gotha, Weimar.

 

Sa, 19:40 - 20:00 Uhr

Zusammenfassung des Tages

Die Referenten des Tages treffen sich mit der Moderation zu einem abschließenden Gespräch über das Tagungsthema. Dabei gibt es nochmal die Gelegenheit für die Teilnehmer Fragen zu stellen und mit den Referenten ins Gespräch zu kommen.

Moderation: Birte Hoffmann-Cabenda, Carola Finkel, Markus Lehner

Ausführliches Programm: Sonntag, 21.1.2024

 

So, 16:00 - 16:10 Uhr

Begrüßung und Technisches

Begrüßung der Teilnehmer, anschließend erfolgt eine kurze Einführung in das Thema des Tages.

Moderation: Birte Hoffmann-Cabenda, Carola Finkel, Markus Lehner
Technische Leitung: Roy Cabenda

So, 16:10 - 16:50 Uhr

Walzen, Walzer, Walzerisch: Eine diskurskritische Spurensuche zwischen Text, Tanz und Tönen

Document 20221006 0001 quadrille klDie Quellen, die über "das Walzen", über das "walzerische Tanzen", über "den Walzer" oder den "Wiener Walzer" informieren, sind in ihrem Sinn und Zweck sehr unterschiedlich, und ihre Datierung ist nicht immer so klar, wie es in früheren Forschungsbeiträgen suggeriert wurde. In diesem Vortrag werden verschiedene Quellentypen entlang der Frage, was denn nun eigentlich einen Walzer vom Walzen und einen Wiener Walzer vom herkömmlichen Walzer unterscheidet, neu ausgewertet: Wie lassen sich die tänzerische Ausführung und musikalische Konkretion zwischen Ballsaal und Bühne fassen, die den (Wiener) Walzer zur bis heute zugkräftigen Marke werden ließ?

 

Hanna Walsdorf, Basel, Schweiz

BirteHoffmann cabenda kl ausHanna Walsdorf wurde 2009 im Fachbereich Musik- und Tanzwissenschaft der Universität Salzburg promoviert. 2009–2013 Postdoc an der Universität Heidelberg; 2011 Auszeichnung mit dem Tanzwissenschaftspreis NRW. 2014–2020 Leiterin der Emmy-Noether-Forschungsgruppe "Ritualdesign für die Ballettbühne" an der Universität Leipzig. 2020–2021 Lehraufträge an der HMT Leipzig, an der Universität Salzburg sowie an der Universität Basel, seit Februar 2022 ebendort Assistenzprofessorin für Ältere Musikgeschichte.

 

 

So, 17:00 - 17:40 Uhr

Walzervielfalt im frühen 19. Jahrhundert

Scan Haraschin Prospekt1874 75klGegen viele Vorbehalte erkämpfen sich die Walzer im frühen 19. Jahrhundert ihren Platz im im Ballsaal. Dabei endet die Kritik nicht nur an der konstanten Nähe der Tanzpartner, der Monotonie der Schritte oder dem tanztechnisch-stilistischen Verstoß gegen das Gebot der Ausrollung (en dehors). Zum neuen Thema wird auch das Verhältnis der körperlichen Statur innerhalb des Tanzpaares, wie die Karikatur von George Cruikshank: Specimens of Waltzing zeigt.
Die Walzer präsentieren sich in zahlreichen Ausprägungen selbst innerhalb einer Quelle mit je eigenen Ausführungen und Bezeichnungen. Dabei bedingen sich die einzelnen Faktoren wie Aufstellung, Tanzbeginn, Tanzablauf, Tanzfassung(en), Körperhaltung und nicht zuletzt die Schrittfolge weitgehend gegenseitig und prägen so die jeweiligen Eigenheiten.
In diesem Vortrag werden einige unterschiedliche Walzerformen vorgestellt und anhand von Videobeispielen erläutert.

Hannelore Unfried, Wien, Österreich

Brocza 2022 mi b

Musikerin (5 Diplome, Magister artium) und Tanzpädagogin (Rosalia Chladek). Lehrtätigkeit: Historischer Tanz an der Universität für Musik Wien. Zuvor auch Trossingen, Graz u.a.
Choreographien für die Wiener Staatsoper, den historischen Theatern in Krumau (CZ) und Ludwigsburg (D), TV-Produktionen sowie für das eigene Ensemble Hof-Dantzer.
Internationale Kurstätigkeit. Tanzwoche mit Tänzen des 19. Jh „Sommerball – Unter dem Doppeladler“. Publikationen zu Tanztempi, Ballabläufen und Tanzformen des 19. Jahrhunderts (Walzer, Mazurka, Cotillon, Kör, Sir Roger, Polka-Mazurka: L’Alliance)
Dissertationsprojekt: Pécours Regel=mäßige composition. Chaconne pour femme (Phaëton).

So, 17:40 - 18:00 Uhr

Pause

So, 18:00 - 18:40 Uhr

„…glänzende Assembleen und aufregende Bälle“ – Tanz in den luxuriösen Badeorten des 18. und frühen 19. Jahrhunderts am Beispiel Lauchstädt

Lauchstät klIn den Modebädern des 18. und 19. Jahrhunderts traf sich bekanntlich der Adel und die vermögende Oberschicht nicht nur, um sich zu kurieren. Die Orte wurden zu Stätten der Begegnung, des Austauschs und es wurde vorausgesetzt, dass es neben den Badeeinrichtungen Etablissements für Vergnügungen gab, Tanz-, Konzertsäle und Theater. In meinem Beitrag möchte ich anhand einschlägiger Quellen (badeärztlichen Indikationen, Ballreglements, zeitgenössischen Beschreibungen, literarischen und autobiographischen Zeugnissen) den Auf- und Abstieg des kleinen kursächsischen Lauchstädt nachzeichnen, für das die täglichen Thé dansants und abendlichen Bälle eine besondere Bedeutung hatten. Dabei übersehen wir die Jahre von der Gründung des Bades 1710 bis in die 1830er Jahre, als das Bad seine Bedeutung verlor. Zu den Höhepunkten dieses Bades gehörte das Theater, das ab den 1790er Jahren in den Sommermonaten vom Weimarer Hoftheater unter Johann Wolfgang Goethes Direktion bespielt wurde. Seine Lebensgefährtin Christiana Vulpius gehört zu den wichtigsten Ball-Berichterstattern.

Gabriele Busch-Salmen, Deutschland

Bennett neu orgMusikwissenschaftlerin, Musikerin, Autorin. Nach dem künstlerischen Examen an der Hochschule für Musik und Theater, Hannover 1974 Studium der Musikwissenschaft, Kunstgeschichte und Philosophie an der Universität Innsbruck (Promotion 1980); bis 1992 Professorin an der Hochschule (jetzt Universität) 'Mozarteum' in Salzburg / Innsbruck. Lehraufträge an den Universitäten Innsbruck und Freiburg, mehrfache USA-Aufenthalte. Von 1999 bis 2001 Professur für Musikwissenschaft an der Universität Bremen. Seither freie Autorin, Kuratorin und Herausgeberin. Zahlreiche Veröffentlichungen zur Sozialgeschichte, Biographik, Musikikonographie, Aufführungspraxis und Tanzgeschichte sowie zum Themenkomplex Musik und Literatur.
Zu ihren Buchpublikationen gehören: »Der Weimarer Musenhof. Literatur, Musik und Tanz, Gartenkunst, Geselligkeit, Malerei«, Stuttgart 1998; »J. F. Reichardt – J. W. Goethe. Briefwechsel«, Stuttgart/Weimar 2002; Philipp Christoph Kayser (1755–1823), Komponist, Schriftsteller, Pädagoge, Jugendfreund Goethes, Hildesheim 2007; »Goethe Handbuch, Supplemente 1, Musik und Tanz in den Bühnenwerken«, Stuttgart 2008. Mit Monika Fink und Thomas Nußbaumer (Hgg.): »Der Tanz in der Dichtung – Dichter tanzen«, Hildesheim 2015 (= Terpsichore, Tanzhistorische Studien, hg. von Gabriele Busch-Salmen, Bd. 8).
Vollständiges Schriftenverzeichnis unter: www.busch-salmen.de

So, 18:50 - 19:30 Uhr

Die "Ports de Bras" am Anfang des achtzehnten Jahrhunderts - Deutsche Quellen und Hypothesen für eine Rekonstruktion

Foto zm Tanz aus1Die verschiedenen Arten, die Schritte mit Armbewegungen zu begleiten, sind in vielen deutschen Traktaten über den französischen Stil erwähnt, aber oft nur sehr skizzenhaft (I.H.P., Bonnefond, Behr, Bonin, Taubert...). Zwei Kategorien sind generell beschrieben: Das niedrige und das hohe Port de Bras, die den Kategorien der Tanzgenres und ihren spezifischen Aufführungen entsprechen. Wir werden die bedeutendsten Quellen vergleichen, mit einem Fokus auf Taubert (1717), um Hypothesen über die Bewegungen der Arme und des Oberkörpers und ihre Varianten aufzustellen und auch praktisch zu demonstrieren. Eine Gegenüberstellung von anderen europäischen Quellen (Feuillet, Rameau, Dufort...) wird auch Parallelen oder Abweichungen zeigen.

 

Hubert Hazebroucq, Paris, Frankreich

Michael Malkiewicz Foto aus1Hubert Hazebroucq ist Tänzer und Choreograph der Tanzgruppe Les Corps Eloquents und ein unabhängiger Forscher für Renaissance- und Barocktanz. Er tanzte bei berühmten Ensembles wie L'Eclat des Muses und l'Eventail, schuf Choreographien für Doulce Mémoire und Les Arts Florissants, und gastiert bei Internationalen Festivals (Oude Music Utrecht, Boston Early Music Festival...), sowie Stätten bedeutender Denkmäler (Chambord, Théâtre de la Reine Trianon-Versailles, Musée National de la Renaissance). Er ist der Lehrer für historischen Tanz am Conservatoire de Paris, und gibt viele Masterclasses für Musiker oder Tänzer an Universitäten und Musikhochschulen. Seine Forschungen spezialisieren sich auf die Technik und die Poetik des Tanzes in Europa, mit einem Fokus auf das lange siebzehnte Jahrhundert.

So, 19:40 - 20:00 Uhr

Zusammenfassung des Tages

Die Referenten des Tages treffen sich mit der Moderation zu einem abschließenden Gespräch über das Tagungsthema. Dabei gibt es nochmal die Gelegenheit für die Teilnehmer Fragen zu stellen und mit den Referenten ins Gespräch zu kommen.

Moderation: Birte Hoffmann-Cabenda, Carola Finkel, Markus Lehner

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